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Die Preise für Wohneigentum steigen im Kanton Zürich nach wie vor, wenn auch weniger kräftig als im Vorjahr: innert Jahresfrist nochmals um 5,9 Prozent. Dies trotz dämpfender Faktoren wie höherer Hypothekarzinsen und einer getrübten konjunkturellen Entwicklung. Und doch mehren sich die Zeichen für eine Abkühlung: Ein wichtiger Vorlaufindikator, nämlich die Preise zum Verkauf ausgeschriebener Objekte, deutet eher auf eine Abschwächung beziehungsweise auf eine Stagnation der Immobilienpreise hin.
Nach einer kurzen Phase der Konsolidierung brummt der Zürcher Eigenheimmarkt wieder wie zuvor. Dies äussert sich im abgelaufenen dritten Quartal in Preisanstiegen auf Vorjahresniveau. Wohneigentum im Kanton wird innert Jahresfrist zu 5,9 Prozent höheren Preisen verkauft. Damit fällt das Zürcher Preiswachstum erneut höher aus als der Schweizer Durchschnitt von 4,9 Prozent.
Zurück zum Marktgleichgewicht
Trotz des Wegfalls des Wohnkostenvorteils von Eigenheimen gegenüber der Miete zeigt sich, dass Wohneigentum begehrt ist und dies wohl auch in nächster Zeit bleiben wird. Zwar ist das Preisniveau für Eigenheime auf sehr hohem Niveau angelangt, andererseits dürfte die vorläufige Spitze der Hypothekarzinsen bereits vorüber sein und damit Fremdkapital eher vergünstigen. Zudem wird die Nachfrage unverändert von einem grossen Zuwanderungsstrom gestützt. Die gedämpfte Bautätigkeit – der kantonale Hausbestand von rund 120 000 Einheiten hat sich nur unwesentlich erhöht – bewirkt auf der anderen Seite ein begrenztes Angebot. Trübe konjunkturelle Aussichten und der eingeschränkte Käuferkreis aufgrund des hohen Preisniveaus sorgen dagegen für eine begrenzte Nachfrage. Fazit: Der Eigenheimmarkt steht insgesamt weiterhin auf grundsolidem Fundament. Weder ungesunde Übertreibungen noch ein Zusammenbruch der Preise zeichnen sich derzeit ab.
Starker Anstieg bei den Preisen für Wohneigentum
Der Preis für ein typisches Einfamilienhaus mit 140 m2 Wohnfläche und einer Grundstücksfläche von 500 m2 hat sich im kantonalen Durchschnitt um rund CHF 200 000 erhöht. Aktuell werden am Markt dafür mittlerweile rund CHF 1,8 Millionen bezahlt. Dies entspricht einer Zunahme von 6,3 Prozent innert Jahresfrist. Dabei zeigt sich eine grosse Spannweite der Kaufpreise von beispielweise CHF 1,0 Millionen in der Gemeinde Truttikon bis hin zu CHF 3,4 Millionen in Zollikon.
Stockwerkeigentum ist meist die einzige Möglichkeit, um sich im Grossraum Zürich eigene vier Wände zu leisten. Das Angebot ist gegenüber Einfamilienhäusern doppelt so gross. Mit einem Durchschnittspreis von CHF 1,1 Millionen ist eine Eigentumswohnung denn auch deutlich erschwinglicher als ein vergleichbares Haus. Innerhalb der letzten zwölf Monate sind die Werte dennoch um 5,4 Prozent gestiegen.
Auch Mieterinnen und Mieter betroffen
Die in Inseraten ausgeschriebenen Angebotsmieten erreichen weiterhin neue Spitzenwerte. Im Kanton Zürich fällt der Anstieg innert Jahresfrist mit 4,9 Prozent deutlicher aus als in der Gesamtschweiz (+3,6 %). Mittlerweile wird im kantonalen Durchschnitt für eine Wohnung mit 110 m2 Wohnfläche rund CHF 2 600 inklusive Nebenkosten verlangt. Das schweizweite Mietpreisniveau liegt mit CHF 2 050 rund einen Viertel unter dieser Marke.
Mehrfamilienhäuser: Renditevorteil bleibt bestehen
Zwar hat sich der Preisanstieg bei Mehrfamilienhäusern spürbar abgeschwächt. Innert Jahresfrist resultiert jedoch noch immer ein stattliches Plus von 4,3 Prozent. Mit ein Grund dafür ist, dass sich die Renditen für risikoarme Anlagen wie zehnjährige Schweizer Bundesanleihen bei rund 1,0 Prozent eingependelt haben. Dadurch sind Direktanlagen in Wohnimmobilien mit Renditen von über 3,0 Prozent im Quervergleich weiterhin sehr ansprechend. Wird jedoch Fremdkapital benötigt, schrumpft diese Rendite deutlich, denn die Kapitalkosten haben sich um rund 1,5 Prozent erhöht.
Erstmalig erscheint in der Herbstedition ein Eigenheimindex-Spezial, das die Gemeinden im Zürcher Oberland genauer unter die Lupe nimmt. In welchen Gemeinden bezahlt man die höchsten und tiefsten Mieten? Wo sind die Steuern am günstigsten? Weitere Informationen finden Sie in der Studie.