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Verwaltungsratspräsident Prof. Dr. Donato Scognamiglio und André Wegmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung, im Gespräch
André Wegmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung (links), und Prof. Dr. Donato Scognamiglio, Präsident des Verwaltungsrats (rechts).
Donato Scognamiglio, was waren in Ihren Augen 2024 die grössten Herausforderungen für die Bank Avera?
Die Refinanzierungsthematik aufgrund der restriktiven Geldpolitik der Nationalbank sowie die sinkenden Zinsen gehörten zu den grössten Herausforderungen. Und natürlich gaben geopolitische Entwicklungen Anlass zur Sorge. Diese Unsicherheiten bestehen weiterhin, wenn man das Weltgeschehen beobachtet. Doch Unsicherheiten gehören zum Geschäft, und die Bank beweist seit bald 200 Jahren, dass sie sehr gut durch kritische Zeiten manövriert.
Trotz des veränderten Umfelds erzielte die Bank wiederum ein gutes Ergebnis. Was sind die Gründe dafür?
Es gibt mehrere Gründe für unser gutes Ergebnis. Wir haben eine gute Vertrauensbasis mit Kundinnen und Kunden, Mitarbeitenden und Geschäftspartnern. Unsere starke Verankerung in der Region spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Wirtschaftlichkeit, Innovationskraft und der Mut, Neues anzupacken, tragen ebenfalls zu unserem Erfolg bei. Zudem erweitern wir laufend unser Produktsortiment, bauen neue Beratungs- und Serviceleistungen auf und halten mit den digitalen Entwicklungen Schritt.
André Wegmann, welche Aspekte der letztjährigen Geschäftsentwicklung sind für Sie zentral?
Das Zinsumfeld ist volatil. Das war schon immer so, und damit müssen wir umgehen. Wenn wir weiterhin die passenden Angebote für unsere Kundinnen und Kunden schaffen, in unsere Beratung investieren und die digitalen Kanäle weiter ausbauen, bleiben wir sehr gut aufgestellt. Wir sind die grösste Regionalbank im Kanton Zürich und als Universalbank aufgestellt. Unsere Kundinnen und Kunden profitieren von exzellenten Banking-Dienstleistungen und einem nahbaren Service. Wir sind stark im Wertschriftengeschäft, in das wir über die letzten Jahre investiert haben. Unsere Anlageberatung ist top und wir verfügen dank unseres ausgezeichneten Researchs über eine gute Datenbasis für Anlageentscheidungen. Die Portfolios, die wir im Rahmen der Vermögensverwaltungsmandate nach Risikoprofil zusammenstellen, erzielten im letzten Jahr eine sehr gute Performance.
Das zeigt sich deutlich an den Erträgen aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft. Bitte erläutern Sie die Zahlen.
Wir verzeichnen eine deutliche Zunahme unserer Vermögensverwaltungsmandate. Auch bei den Beratungsmandaten erleben wir einen substanziellen Anstieg. Dementsprechend haben die Depotbestände um über 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Natürlich war 2024 ein erfreuliches Börsenjahr, das Anlegerinnen und Anlegern gute Erträge erwirtschaftet hat. Das Wachstum ist aber auch auf unsere Investitionen ins Wealth Management zurückzuführen. Marcos Gonçalves, der diesen Bereich seit November 2024 führt, erklärt die Besonderheiten unseres Private Bankings und wie wir das Anlagegeschäft führen auf Seite 12 in diesem Bericht. Auch das Retailgeschäft, das mit einem Anteil von 55 Prozent den grössten Teil an den Erträgen im Wertschriften- und Anlagegeschäft ausmacht, entwickelt sich überdurchschnittlich.
Unser Firmenkundengeschäft, dazu äussert sich Geschäftsleitungsmitglied Fabio Perlini im Detail, ist ebenfalls auf Wachstumskurs und wird durch die Strategieumsetzung an Schub zulegen.
Donato Scognamiglio, wie schätzen Sie den weiteren Geschäftsverlauf ein? Was kann die Bank besser machen?
Bis heute macht sie vieles richtig. Das zeigt sich auch im kontinuierlichen Wachstum der Bilanzsumme. Seit über 20 Jahren legt die Bank Jahr für Jahr zu und bleibt dabei profitabel. Erlauben Sie mir einen kleinen Exkurs in die Vergangenheit: Im Jahr 2000 hiess die Bank Sparkasse Zürcher Oberland und wies eine Bilanzsumme von 1,4 Milliarden aus, im Jahr 2003 folgte der Zusammenschluss in der Clientis-Gruppe und 2020 entschieden wir uns zum Schritt in die Eigenständigkeit. Diese Entwicklung beweist Resilienz, grossen Gestaltungswillen und hohe Anpassungsfähigkeit. Die Verantwortlichen haben die richtigen strategischen Entscheide getroffen und garantieren dank der guten finanziellen Ergebnisse Stabilität und Sicherheit. Die Bank zeigt auch Mut zur Grösse. Mit Wachstum nimmt die Komplexität des Geschäftsmodells zu. Investitionen in Infrastruktur, Informations- und Kommunikationstechnologie und natürlich auch in die Mitarbeitenden müssen getätigt werden. Ich bin zuversichtlich, dass das auch in Zukunft gelingen wird. Wir sind heute die grösste Universalbank in der Region. Von der kleinen Sparkasse haben wir uns zu einem bedeutenden Player im Regionalbankengeschäft weiterentwickelt. Ich freue mich auf die nächsten Vorhaben – grosse und kleine – und wünsche uns allen weiterhin Spirit, Offenheit, Mut und Freude, unsere Bank erfolgreich in die Zukunft zu führen.