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Gründung einer zinstragenden Ersparniskasse
Das 19. Jahrhundert war in der Schweiz und auch im Zürcher Oberland geprägt von weitreichenden Veränderungen. Der Kanton Zürich wandelte sich zu einer innovativen, bürgerlichen Leistungs- und Wachstumsgesellschaft. Die Industrialisierung, aber auch die Landwirtschaft, volkswirtschaftlich damals der wichtigste Bereich, entwickelten sich rasant zu modernen, markt- und gewinnorientierten Wirtschaftszweigen.
Parallel dazu lebte die Bevölkerung in prekären materiellen Verhältnissen. Sie war damit bei einem Lohnausfall oder in Teuerungskrisen auf Armenunterstützung angewiesen. Das Ziel einiger freiwillig engagierter Philanthropen war es deshalb, ärmere Menschen dazu zu animieren, Geld für Notzeiten zur Seite zu legen. Sie wollten einerseits die Bevölkerung in die Selbstverantwortung einbinden, hafteten aber andererseits selbst mit ihrem privaten Vermögen für die eingelegten Spargelder.
Solch gesellschaftspolitische Gedanken entsprachen den Zielen der aufkommenden Gemeinnützigen Gesellschaften.
Gründung der heutigen Bank Avera
Initiator zur Gründung der Gemeinnützigen Gesellschaft und der Sparkasse des Oberamtes Grüningen war Junker Amtmann Hans Konrad Escher (1781–1851). Zusammen mit 35 Personen aus verschiedenen Gemeinden des Oberamtes Grüningen, vornehmlich Gemeindepräsidenten, Pfarrpersonen, Richter, Landschreiber, Ärzte und Industrielle, die sich als Philanthropen dem Volkswohl verpflichtet fühlten, wollte er den Sparsinn der breiten Bevölkerung durch Kassengründungen fördern.
Am 4. September 1828 konstituierte sich die Gemeinnützige Gesellschaft. Sie arbeitete neben den Statuten auch einen Entwurf für eine zinstragende Ersparniskasse aus, die an der ersten Generalversammlung der Gemeinnützigen Gesellschaft vom 20. Oktober 1828 gegründet wurde – die erste Vorläuferin der Bank Avera war geboren.
Umwandlung in Sparkasse Hinwil
Die schnelle wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung im Kanton Zürich, vor allem im Zürcher Oberland, ging mit den aufstrebenden liberalen Kräften einher und provozierte schliesslich den politischen Umbruch. An verschiedenen Orten wehrte sich die Bevölkerung gegen die rechtliche Bevormundung und forderte eine neue Kantonsverfassung, um das Ungleichgewicht der Vertretung von Stadt und Landschaft im Grossen Rat in Zürich zu beheben. Im März 1831 nahm das Zürcher Volk mit grossem Mehr die neue Kantonsverfassung an, die nicht nur Vorbildcharakter für die schweizerische Verfassung hatte, sondern auch in ganz Europa als die fortschrittlichste überhaupt galt.
Nach dem liberalen Umsturz von 1830 erlebte das früh industrialisierte Zürcher Oberland eine eigentliche Welle von Sparkassengründungen. 1831 wurde der Kanton Zürich in die heute noch gültigen Bezirke eingeteilt, und die Ersparniskasse des Oberamtes Grüningen, die heutige Bank Avera, zur Sparkasse des Bezirkes Hinwil umbenannt. 1833 wurde auch in Pfäffikon eine erste Spar- und Leihkasse gegründet, die 1993 - 160 Jahre später - als Sparkasse Züricher Oberland auftrat. 1836 folgte die Gründung der Ersparungs-Cassa-Gesellschaft Küsnacht, die 2009 zur Clientis Zürcher Regionalbank Genossenschaft fusionierte.